Inspector Systems entwickelt mehrere Röntgen- und Schleifroboter für die Qualitätssicherung für Framatome SAS - Beim Betrieb eines Atomkraftwerkes steht die Aufrechterhaltung der technisch-wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit im Verbund mit Sicherheit an erster Stelle. Um dies zu gewährleisten, bedarf es eines verantwortlichen Betriebsmanagements.

Vorbeugende Maßnahmen auf normalen Verschleiß und Alterung der Anlagenkomponenten bestimmen hierbei die technische Laufzeit eines Atomkraftwerkes, die in der Regel für den Zeitraum von 40 Jahren besteht. Zu diesen Maßnahmen gehören Überwachungen, Tests und Wartungen, die permanent bzw. periodisch an den Anlagenkomponenten durchgeführt werden müssen.

Neue Roboter in der französischen Atomindustrie
Neue Roboter in der französischen Atomindustrie
Neue Roboter in der französischen Atomindustrie

Im Rahmen einer Maßnahmenstrategie zur Erreichung der Laufzeit und der Qualitätssicherung auf hohem Niveau leitete hierzu einer der weltgrößten Stromerzeuger und Betreiber französischer Kernkraftwerke im Jahre 2017 ein wettbewerbsorientiertes Auswahlverfahren ein. Ausgenommen vom Dampferzeuger, beinhaltete der zu vergebende Auftrag den Austausch mehrerer besonders beanspruchter U-förmiger Komponenten wie Rohrbögen sowie Rohrleitungen und Abzweigungen des Primärkreislaufes ausgewählter 900 MW Druckwasser-Kernreaktoren in den kommenden Jahren. Die zu erbringende Leistung besteht aus Voruntersuchungen, Machbarkeitsstudien, Entwicklung spezieller Werkzeuge, Qualifikationen und Ausführung der Austauscharbeiten, Standortlogistik, Dekontamination usw.

Zur Durchführung dieser Arbeiten erhielt Framatome SAS mit Sitz in Chalon-sur-Saône / Frankreich den Generalauftrag. INSPECTOR SYSTEMS, als Unterlieferant von Framatome Bestandteil des Bieterverfahrens, erhielt den Auftrag, spezielle Rohrrobotersysteme zum nachträglichen Bearbeiten von Schweißnähten und anschließender Inspektion mittels Durchstrahlungsprüfung zu entwickeln und zu liefern. Es handelte sich um jeweils zwei Schleifroboter und zwei Durchstrahlungsprüfungsroboter zum Befahren unterschiedlicher Rohrdurchmesser im Bereich 400 – 800 mm.

Eine besondere Anforderung an die Roboter nach dem Komponententausch stellte der spätere Zugang zu den zu bearbeitenden Schweißnähten dar. Zum Schleifen von Schweißnähten und bei Durchstrahlungsprüfungen ist es enorm wichtig, dass der Roboter fest im Rohr verspannt bleibt. So muss für die Rohrleitungsverbindung des Wasserzulaufs von Reaktordruckbehälter zu Dampferzeuger ein Robotertyp durch das 450 mm Mannloch des Dampferzeugers durchgeführt werden, sich im inneren Durchmesserbereich von ca. 730 - 790 mm fortbewegen und dann im verspannten Zustand die entsprechenden Schweißnähte bearbeiten bzw. prüfen.

Keine einfache Aufgabe, da die Physik bekanntlich ihre Grenzen hat. Entwickelt wurde daher eine spezielle Teleskoptechnik, die es ermöglicht den Roboter durch einen kleinen Durchmesserbereich in die Rohrleitung einzubringen und den nachfolgenden größeren Durchmesserbereich zu befahren um die erforderlichen Arbeiten an den entsprechenden Stellen erledigen zu können. INSPECTOR SYSTEMS ist für Lösungen dieser Art durch vielzählige Sonderprojekte aus der Vergangenheit und durch die langjährige Erfahrung in der Atomindustrie hierfür bestens bekannt und geeignet.