INSPECTOR SYSTEMS sorgt für Qualitätsverbesserung der sicherheitsrelevanten Rohrleitungssystems in den Chinesischen Kernkraftwerken Taishan 1 und 2 und liefert insgesamt vier spezielle Schleifroboter und vier Absaugroboter.
Am Standort Taishan in der südchinesischen Provinz Guangdong werden zur Zeit zwei neue Kernkraftwerksblöcke vom Typ EPR (European Pressurized Reactor) gebaut. Der EPR ist der zurzeit weltweit leistungsstärkste Reaktortyp und hat eine Nennleistung von 1750 MW.
Im Zuge der beiden Kernkraftwerksneubauten erhielt INSPECTOR SYSTEMS 2012 von der Taishan Nuclear Power Joint Venture Company (TNPJVC) den Auftrag insgesamt acht Schleif- und Absaugroboter zu liefern. Die TNPJVC, die zu 30 Prozent dem französischen Stromkonzern Électricité de France (EDF) und zu 70 Prozent der chinesischen China Guangdong Nuclear Power Group (CGNPC) gehört, war von den bisherigen durchgeführten Arbeiten von INSPECTOR SYSTEMS bei baugleichen Kernkraftwerksneubauten so überzeugt, dass die gemeinsame Arbeit bei diesem Projekt fortgesetzt werden sollte.
Die verschiedenen Schleif- und Absaugroboter wurden speziell dafür konzipiert sämtliche sicherheitsrelevanten Schweißnähte des Rohrleitungssystems im Primärkreislauf von innen zu beschleifen und anschließend vom Schleifstaub zu befreien. Durch das gezielte Beschleifen der innenliegenden Schweißwurzeln wird die Qualität der Rohrleitung erhöht und das Prüfen der Schweißnähte bei wiederkehrenden Prüfungen enorm erleichtert. Insgesamt handelt es sich um ca. 600 Schweißnähte in beiden Reaktorblöcken, welche während der Rohrleitungsmontage zu bearbeiten sind.
Die zu bearbeitenden Rohre in diesem Rohrleitungssystem haben einen Innendurchmesser von 86 mm bis ca. 440 mm. Um diesen Durchmesserbereich abzudecken liefert INSPECTOR SYSTEMS vier spezielle Schleifroboter und vier Absaugeinheiten. Bei der Entwicklung dieser Schleifroboter war die jahrelange Fachkompetenz von INSPECTOR SYSTEMS gefragt. Gerade in diesem sensiblen Kreislauf müssen die Schweißnähte den hohen Anforderungen an Genauigkeit und Rauheit der Innenoberfläche entsprechen.
Eine besondere Herausforderung bestand in der Konstruktion des kleinsten je von INSPECTOR SYSTEMS entwickelten Schleifroboters. Dabei war vor allem die Kombination aus benötigter Leistung und geringer Größe eine nur schwer zu realisierende Aufgabe. Eigens für diese Aufgabe wurde ein neuer Schleifmotor entwickelt. Dieser Roboter wird in den DN100 Rohrleitungsabschnitten eingesetzt, welche einen Innendurchmesser von 86 mm haben. Diesen Schleifroboter wie auch allen weiteren Typen zeichnet aus, dass man mit ihm Bögen und vertikale Rohrleitungsabschnitte durchfahren zu kann.
Auch für den Schleifroboter, welcher in den DN150 bis DN200 Rohrleitungsabschnitten zum Einsatz kommt, konnte aufgrund der engen Platzverhältnisse nicht der Standardschleifmotor eingesetzt werden. Somit war es notwendig, auch für diesen Durchmesserbereich einen neuen Schleifmotor zu entwickeln. Gleichzeitig wurde eine platzsparende Motorzustellung für diesen Roboter realisiert.
Der Schleifroboter für den Durchmesserbereich von DN250 bis DN350 ist mit einer mechanisch verstellbaren Motorzustellung ausgestattet um den großen Durchmesserbereich zu überbrücken. Hinzu kommen die bewährte Konstruktion mit leistungsstarken Schleifmotor sowie ein bogen- und steigfähiges Design der Roboter.
Die besondere Schwierigkeit bei der Entwicklung des Schleifroboters für die DN 500 Rohrleitungsabschnitte bestand darin, dass der Roboter durch eine Armatur eingesetzt werden muss.
Die engste Stelle der Armatur hat einen Durchmesser von nur ca. 300 mm und das zu bearbeitende Rohr einen Innendurchmesser von ca. 440 mm. Dieser Durchmesserunterschied erforderte eine Schleifroboterkonstruktion mit variablen Teleskopzylindern für die Spann-/ Zentriereinheit und eine stabile zweistufige Motorzustellung.
Die Absaugeinheiten basieren auf dem gleichen Prinzip wie die Schleifroboter. Der Absaugschlauch ist mit einer motorischen Radialzustellung verbunden. Diese wiederum ist auf einer Rotationseinheit montiert, so dass es möglich ist, jeden Punkt im Rohr gezielt anzufahren und abzusaugen. Die Absaugeinheiten decken ebenfalls einen Durchmesserbereich von 86 mm bis ca. 440 mm ab.
Zwei der vier Schleifroboter und zwei von vier Absaugungen wurden bereits zum Jahreswechsel geliefert und in Betrieb genommen. Die Lieferung der restlichen Roboter ist für Mitte diesen Jahres geplant.