INSPECTOR SYSTEMS macht Stutzensanierung in Dampferzeugern möglich. Technische Anlagen, die besonderen Sicherheitskriterien unter liegen, müssen ständig auf dem optimalen Sicherheitsstand gehalten werden. Dies gilt insbesondere für Kernkraftwerke mit ihren unzähligen für Betrieb und die Sicherheit notwendigen Rohrleitungssystemen.
Der einwandfreie Zustand der einzelnen Rohrstränge ist ein entscheidendes Kriterium für die Sicherheit der kompletten Anlage. Deshalb unterliegen diese strengen und wiederkehrenden Prüfungen verschiedenster Art. Gewährleistet ist damit, dass eventuelle Schäden der Rohre, resultierend aus Verschleiß, Korrosion, Erosion und Rissbildung, frühzeitig detektiert werden.
Wird nun eine mögliche Schadstelle ermittelt, so muss diese – wenn nicht anders zugänglich – mit geeigneten Sanierungsmaßnahmen von innen repariert werden.
Diese Anforderungen benötigen Manipulatoren mit speziellem Know-how, die ein höchstes Maß an Zuverlässigkeit und Präzision erfüllen. Dafür wurden von INSPECTOR SYSTEMS drei spezielle Schleifroboter entwickelt, die nach viermonatiger Entwicklungszeit und fast sechsmonatiger Qualifizierungsphase im Rahmen einer Sanierung der Dampferzeugerstutzen eines Druckwasserreaktors zur Jahreswende eingesetzt wurden. Im Auftrag von AREVA NP sind während der routinemäßigen Revision drei Stutzen von innen saniert worden.
Im Bereich dieser Dampferzeugerstutzen treffen zwei unterschiedliche Werkstoffe aufeinander. Der Werkstoff des Stutzens unterscheidet sich dabei von dem des weiterführenden Rohres. Eine optimale Verbindung der beiden Werkstoffe wurde realisiert, als man beim Bau des Kernkraftwerks ein zusätzliches Gladding im Bereich der Verbindungsstelle eingeschweißt hat.
Aufgrund von routinemäßigen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen entschlossen sich die Betreiber des Druckwasserreaktors, die während des Betriebs des Reaktors stark beanspruchten Stellen im Bereich des Gladdings zu erneuern und mit einem speziell für dieses Einsatzgebiet ausgewählten Schweißgut zu ersetzen.
Um diese Maßnahme durchführen zu können, musste dazu das vorhandene Gladding am kompletten Innenumfang des Rohres sorgfältig ausgearbeitet werden.
Für diese filigranen Arbeiten entwickelte INSPECTOR SYSTEMS unter aufwendigen technischen und räumlichen Rahmenbedingungen drei baugleiche Schleifroboter. Diese machten es möglich die geforderte Nut von 85 mm Breite und 4,5 bis 6 mm Tiefe vorzubereiten. In diese Nut wurde anschließend das Schweißgut aufgetragen.
Weiterhin können die Roboter auch lokale Stellen bis zu einer Tiefe von 16 mm punktuell nach genau vorgeschriebenen Geometrien ausarbeiten.
Die besondere Schwierigkeit bei der Entwicklung der Schleifroboter lag darin, dass der Roboter Mithilfe einer Einbringvorrichtung durch das Mannloch des Dampferzeugers mit einem Innendurchmesser von nur ca. 350 mm gezogen werden musste. Erst dann war es möglich, den Stutzen mit einem Innendurchmesser von ca. 800 mm zu bearbeiten.
Der große Durchmesserunterschied zwischen den beiden Szenarien erforderte einerseits eine neuartige Schleifroboterkonstruktion mit variablen Teleskopzylindern für die Schleifmotorzustellung und die Zentrier / Spanneinheit und andererseits eine große Steifigkeit des Gesamtsystems, durch die wirkenden Kräfte des langen Hebelarmes der Schleifmotoreinheit.
Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs des Gesamtprojektes soll nun die Sanierung der Dampferzeugerstutzen bei baugleichen Kernkraftwerken durchgeführt werden.